Gegen das Vergessen, für die Aufklärung!

Die Familie Satır und Initiative DU 26. August 1984 laden zur Gedenkveranstaltung am 26.8.2020 um 18 Uhr in der Wanheimer Straße 301 in Duisburg-Wanheimerort ein. Neben anderen Initiativen und Gruppen unterstützen auch wir die Veranstaltung und rufen euch dazu auf, am 26.08. nach Duisburg zu kommen, um mit der Familie Satır der verstorbenen Familienmitglieder zu gedenken und solidarisch die Forderungen nach Aufklärung und Gerechtigkeit und für ein würdevolles Gedenken zu unterstützen.
 
“Der Brandanschlag auf unser Wohnhaus am 26.08.1984 konnte von der Polizei nie aufgeklärt werden. 1994 erst hat eine Täterin gestanden, nicht nur unser Haus, sondern auch 1993 eine Geflüchtetenunterkunft in Hamborn in Brand gesteckt zu haben. Dennoch wurde nie von „Rassismus“ gesprochen, oder gar in diese Richtung ermittelt. Stattdessen wurden wir von den Sicherheitsbehörden und der Stadt allein gelassen – schwerverletzt, traumatisiert, in tiefer Angst, und in Trauer um die sieben getöteten Mitglieder unserer Familie.
Wir sind noch immer traumatisiert, aber nicht länger stumm oder hilflos. Wir haben uns mit anderen Betroffenen rassistischer Gewalt geeint. Wir haben Kraft geschöpft. Wir wissen um Alltagsrassismus und um institutionellen Rassismus in der Polizei, in den Behörden und in der Politik.
Der Brandanschlag 1984 in Duisburg wurde vergessen gemacht. Wir fordern eine kritische Aufarbeitung des Anschlags! Wir fordern die Überprüfung des Motivs Rassismus! Wir fordern eine Aufklärung, die es für uns bis heute nicht gegeben hat! Wir fordern Konsequenzen!
Gemeinsam mit der Initiative Duisburg 1984 gedenken wir auf unserer eigenen Kundgebung am 26.08.2020 um 18 Uhr vor der Wanheimer Straße 301 unserer verstorbenen Familienmitglieder. Wir vergessen nicht, wir wollen erinnern, für eine Aufklärung und ein würdevolles Gedenken eintreten. Gegen das Vergessen!
Die Kundgebung ist eine Kooperation der Familie Satır mit der Initiative Duisburg 1984, unterstützt von Rosa Luxemburg Stiftung NRW, GLS Treuhand, Doris Wuppermann Stiftung, Interkultur Ruhr und Amadeu Antonio Stiftung.”