Danke für eure Solidarität! Gemeinsam für die solidarische Gesellschaft der Vielen

Liebe Freundinnen und Freunde,
wir möchten uns bei euch allen für den Zuspruch und die Unterstützung, eure Spenden für Ameds Grabstein, den Austausch und die neuen Perspektiven, eure Anteilnahme und eure Empörung, die solidarische Zusammenarbeit und die gemeinsamen Kämpfe in diesem Jahr bedanken! Ohne euch hätten wir das alles nicht geschafft! Ihr habt uns immer wieder Mut gemacht, dass wir diesen Kampf für Aufklärung und Gerechtigkeit für Amed Ahmad gewinnen können – denn wir sind nicht alleine.
 
Erinnern heißt verändern: deshalb werden wir unsere Forderungen nach strukturellen Veränderungen immer wieder gemeinsam mit euch auf die Straße tragen. Wir wollen, dass die Stimmen derjenigen, die schon zu lange nicht ernst genommen und überhört wurden, gemeinsam laut und endlich angehört werden. Und wir werden weiterhin gemeinsam die Stimmen für diejenigen erheben, die nicht mehr für sich selbst sprechen können, weil ihnen diese rassistischen Strukturen bereits ihr Leben genommen haben. Auf das wir uns solidarisch aufeinander beziehen und füreinander Verbündete sind! Wir werden nicht aufhören, gemeinsam für die solidarische Gesellschaft der Vielen zu kämpfen – für eine Welt, in der wir ohne Angst verschieden sein können. Passt auf euch auf und seid weiterhin füreinander da.
Auch 2021: Von Kleve, Hanau bis Dessau – gemeinsam gedenken, solidarisch kämpfen!

Gedenken an Oury Jalloh am 7.1. – Aufruf der Karawane Wuppertal

“Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Schwestern und Brüder,
am 7. Januar 2021 sind 16 Jahre nach dem grausamen Tod von Oury Jalloh vergangen. Er wurde von der Polizei in Dessau unrechtsmäßig inhaftiert, malträtiert, an Händen und Füßen angekettet und in der gefliesten Zelle Nr. 5 der Polizeiwache in Dessau verbrannt. …
Wenn wir also am Todestag von Oury Jalloh zusammenkommen, weil wir dieses Jahr aufgrund der Pandemie nicht gemeinsam nach Dessau anreisen können, dann gedenken wir nicht nur ihm, sondern halten auch seine Hoffnungen und Wünsche lebendig: Seine Wünsche auf ein besseres Leben, …
 
 
Wenn wir aber gleichzeitig an ihn erinnern, legen wir die Verbindung zwischen seiner Ermordung und den Opfern, die wir überall anders beklagen mussten, offen. Wenn wir rufen „Oury Jalloh, das war Mord!“, machen wir die logische Kette zu den anderen Opfern rassistischer Polizei- oder Staatsbrutalität in Bremen, Dortmund, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Kleve, Remscheid… sichtbar. …
Oury Jalloh ist nicht alleine, solange wir dastehen und die Wahrheit über seinen Mord verbreiten. Und dort, wo wir stehen, mussten andere von uns gehen, weil sie Rassismus praktisch erfahren haben.
Brechen wir solidarisch das Schweigen und verteidigen die Wahrheit
Bauen und stärken wir die Gemeinschaften für eine dauerhafte Verteidigung unserer Grundrechte
Rassismus kann nie von den Tätern beseitigt werden, sondern von uns, von unten, und zwar nur gemeinsam. …
Den vollständigen Text des Aufrufs sowie die Druckdateien (PDF) in deutscher und englischer Sprache findet ihr auf http://thecaravan.org/node/4716
Weitere Veranstaltungen werden sowohl von Initiativen und Gruppen aus NRW (AGIF Föderation der ArbeitsmigrantInnen aus der Türkei, Antirassismustelefon Essen, Aufstehen gegen Rechts Essen, Black Lives Matters Köln, Initiative Amed Ahmad, Gerechtigkeit für Adel, Migrantifa, PayDay Africa International Köln, Solidarischer Stadtteilladen roter Stern Duisburg Ruhrort, …) als auch von uns im Laufe der nächsten Tage angekündigt.
 
In Solidarität bleiben wir verbunden
Eure lokale Gruppe
der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen aus Wuppertal”
 

Şahin Çalışır – 27.12.1992 – Unutturmayacağız! – Nichts und Niemand ist vergessen!

Wir teilen hier den Aufruf des Bündnisses, das zur Gedenkkundgebung in Neuss aufruft: 
 
Gedenkkundgebung am 27.12.2020 um 12.00 Uhr vor dem Amtsgericht Neuss, Breite Str. 48
Wir trauern um Şahin Çalışır. Der aus Duisburg stammende Şahin Çalışır hatte gerade seine Ausbildung bei Thyssen abgeschlossen.
 
Şahin Çalışır stirbt am frühen Morgen des 27. Dezember 1992 auf der Autobahn 57 bei Meerbusch (Nordrhein-Westfalen). Sein Wagen ist zuvor von Klaus Evertz, einem polizeibekannten rechten Hooligan aus Solingen, verfolgt und mehrfach bedrängt worden. Sein PKW dreht sich und gerät in die Leitplanken. Der 20-jährige Çalışır und zwei türkische Begleiter flüchten aus Angst auf die Autobahn, wobei Şahin Çalışır von einem Auto erfasst wird.
Das Schöffengericht Neuss kann kein “ausländerfeindliches” oder gar ein rassistisches Motiv für die Verfolgungsjagd erkennen. Es verurteilt den 23-jährigen Klaus Evertz im Oktober 1993 wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung zu 15 Monaten Haft.
Aus dem Gefängnis schreibt Klaus Evertz über den Toten: „Das mit dem Herumlaufen hat sich für ihn erledigt.“ Der Beifahrer von Evertz, Lars Schoof, trainierte bei HAK Pao unter V-Mann Bernd Schmitt in Solingen-Gräfrath und war als Ordner für die rechtsextreme „Deutsche Liga für Volk und Heimat“ tätig.
Wir bereiten zum 28. Todestag von Şahin Çalışır eine Gedenkkundgebung am 27.12.2020 um 12:00 Uhr vor dem Neusser Amtsgericht vor!
 
Kundgebung u.a. mit:
Kutlu Yurtseven – Herkesin Meydanı – Platz für Alle
Angehörige von Şahin Çalışır (angefragt)
Vertreter*in vom Solinger Appell
Migrantifa NRW
Vertreter*in von Bürger*innen beobachten die Polizei Wuppertal / neue Folge
Vertrauensmann bei ThyssenKrupp (angefragt)
 
Erinnern heißt handeln!
 
Es rufen auf:
Kein Platz für Nazis Wuppertal
Initiative Herkesin Meydanı – Platz für Alle Köln
Solinger Appell
Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen Wuppertal
Initiative DU 26. August 1984
Initiative Amed Ahmad
Migrantifa NRW
Kampagne bis zur Auflösung des Verfassungsschutzes – Bergisch Land
Autonomes Zentrum Wuppertal
Seebrücke Wuppertal
FAU Bergisch Land
Antifaschistische Aktion Neuss
Bürger*innen beobachten die Polizei Wuppertal / neue Folge
Kurdischer Frauenverein JIYAN e.V.
Deutsch-kurdischer Freundschaftsverein Wuppertal e.V.
AGIF (Föderation der ArbeitsmigrantInnen in Deutschland e.V.
Kein Mensch ist illegal – Wuppertal
Antifa-Arbeitskreis an der Hochschule Düsseldorf
SJD – Die Falken Stadtverband Neuss
Interventionistische Linke Köln
Rote Bande Düsseldorf
 
 
Şahin Çalışır
27.12.2020
Unutturmayacağız!
Nichts und Niemand ist vergessen!
Anma mitingi: 27.12.2020’de, saat 12:00’de, Neuss yerel mahkemesi önünde, Breite Str. 48
Şahin Çalışır’ın yasını tutuyoruz. Duisburglu Şahin Çalışır Thyssen’de daha yeni meslek eğitimini bitirmişti.
Şahin Çalışır, 27 Aralık 1992 sabahı 52 numaralı otoyolda Meerbusch (Kuzey Ren-Vestfalya) civarında yaşamını yitirdi. Daha önce kullandığı araba ile Solingenli sabıkalı sağcı holigan Klaus Evertz tarafından takip edilir ve defalarca sıkıştırılır. Arabası dönüp otoyol bariyerlerine savrulur. 20 yaşındaki Şahin Çalışır ve beraberindeki iki Türk arkadaşı korkarak otoyola kaçarlar, bu sırada Şahin Çalışır’a otoyolda seyreden başka bir araba çarpar.
Neuss’taki jüri mahkemesi, otoyoldaki taciz ve kovalamada „yabancı düşmanı“, hele ırkçı bir neden görmeyip 23 yaşındaki Klaus Evertz’e ekim 1993’te taksirle adam öldürmek ve trafik güvenliğini tehlikeye sokmaktan 15 ay ceza verir. Klaus Evertz, cezaevinden kurban hakkında, “artık ortalıkta dolaşamayacak” diye yazar.
Evertz’in beraberindeki Lars Schoof, o dönemde Solingen-Gräfrath’ta istihbarat ajanı Bernd Schmitt’in yönettiği HAK Pao’da antreman yapmakta ve aşırı sağcı “Deutsche Liga für Volk und Heimat” için güvenlikçi olarak görev almaktadır.
Şahin Çalışır’ın 28. ölüm yıl dönümünde, 27.12.2020’de, saat 12:00’de, Neuss yerel mahkemesi önünde bir anma toplantısı hazırlıyoruz!

Neue Vorwürfe: die Eltern von Amed vermuten, dass “gezielt Spuren vernichtet werden sollen.”

Wir freuen uns, dass die Anwälte von Ameds Eltern weiterhin für die Aufklärung von Ameds Tod streiten. Die unzähligen alten und neuen Ungereimtheiten und Vertuschungen können nicht länger hingenommen werden.
Ameds Eltern finden immer wieder die Kraft, um gemeinsam für Aufklärung und Gerechtigkeit für ihren Sohn, aber auch für weitere Opfer rassistischer Polizeigewalt, zu kämpfen. Es braucht dafür aber auch öffentlichen Druck einer breiten Zivilgesellschaft, damit Polizei, Staatsanwaltschaft und Politik mit ihren Lügen nicht durchkommen. Der Schutz der Täter:innen muss ein Ende haben!
Und dafür braucht es weiterhin eine kritische Berichterstattung und wir freuen uns, dass der

WDR an der Sache dran bleibt:
“Es ist eine neue Wendung in einer Geschichte voller ungeklärter Fragen: Die Anwälte der Eltern von Amad A. haben nach WDR-Informationen Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Kleve eingereicht. Sie vermuten, dass “gezielt Spuren vernichtet werden sollen.”
Ameds Eltern, Malek Ahmad und Fadila Ahmad, “sind bisher nicht als Zeugen im Ausschuss vernommen worden. Sie vermuten, dass ihr Sohn womöglich vorsätzlich inhaftiert wurde. Über ihre Anwälte ließen sie mitteilen, die “erschreckenden Nachrichten über rechtsextreme Chat-Gruppen in der nordrhein-westfälischen Polizei verdeutlichen erneut, dass auch im Fall des Amad A. sämtliche Straftaten und Missstände aufgeklärt werden müssen.”
 

In Gedenken an Ramazan Avcı

Wir klagen um Ramazan Avcı, der am 21. Dezember 1985 vor dem S-Bahnhof-Landwehr in Hamburg von Nazi-Skins angegriffen wurde. Drei Tage später, am 24. Dezember 1985, erlag er den tödlichen Verletzungen. Unsere Gedanken sind bei Familie und Freund:innen.
Zusammen mit den Angehörigen von Ramazan Avcı und anderen Hinterbliebenen und Überlebenden rassistischer Gewalt veranstaltet die Initiative zum Gedenken an Ramazan Avcı heute um 18.00 Uhr eine Gedenkkundgebung am Ramazan-Avcı-Platz.
 

In Gedenken an die Opfer des rassistischen Brandanschlags in Schwandorf

Im Dezember 1988 starben bei einem rassistischen Brandanschlag im bayerischen Schwandorf vier Menschen. Der Anschlag ist bis heute kaum im Bewusstsein der Bundesrepublik angekommen. Offiziell gedacht wurde der Opfer erst 21 Jahre nach der Tat.
 
In Gedenken an:
Fatma Can
Osman Can
Mehmet Can
Jürgen Hübener
 
Lesenswerter Artikel dazu bei Belltower-News
 
#niemandistvergessen #keineinzelfall #rassismustötet

Spendenaufruf für die Angehörigen von Mohamed Idrissi

Wir sprechen der Familie und den Freund:innen von Mohamed Idrissi unsere uneingeschränkte Solidarität und unser Mitgefühl aus. Und wir unterstützen die Forderungen nach einer lückenlosen, unabhängigen und sofortigen Aufklärung und nach Gerechtigkeit.
Unter diesem Link findet ihr Infos, wie ihr für die Aufklärung von dem vermeidbaren Tod von Mohamed Idrissi spenden könnt. Was passiert ist?
 
“Mohamed Idrissi wurde am 18. Juni 2020 von Polizist_innen bedroht. Einerseits dadurch, gegen seinen Willen an einen anderen Ort gebracht zu werden, andererseits durch gezogene und auf ihn gerichtete Waffen und aggressive Kommunikation. Mohamed Idrissi starb an den Folgen dieses Polizeieinsatzes. […]”
Hier der Link zu der Spendenkampagne 

“Amed Ahmad könnte aus so vielen Gründen noch leben”

Auf twitter gibt es von NSU-Watch NRW eine gute Zusammenfassung des gestrigen Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu Amed:
“[…] 4 von 5 JVA-Zeug:innen im PUA Kleve benutzten für ihre Erinnerung heute gleiche Vokabeln?!
In Zelle 143 brannte es zu lange unbemerkt?!
Den “Lichtruf” aus Brandzelle gab es: ohne Folgen, ohne Rettung!
Amed Ahmad könnte aus so vielen Gründen noch leben.”
 
Wir bedanken uns für die kontinuierliche Arbeit von NSU-Watch NRW! ❤️