“Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Schwestern und Brüder,
am 7. Januar 2021 sind 16 Jahre nach dem grausamen Tod von Oury Jalloh vergangen. Er wurde von der Polizei in Dessau unrechtsmäßig inhaftiert, malträtiert, an Händen und Füßen angekettet und in der gefliesten Zelle Nr. 5 der Polizeiwache in Dessau verbrannt. …
Wenn wir also am Todestag von Oury Jalloh zusammenkommen, weil wir dieses Jahr aufgrund der Pandemie nicht gemeinsam nach Dessau anreisen können, dann gedenken wir nicht nur ihm, sondern halten auch seine Hoffnungen und Wünsche lebendig: Seine Wünsche auf ein besseres Leben, …
Wenn wir aber gleichzeitig an ihn erinnern, legen wir die Verbindung zwischen seiner Ermordung und den Opfern, die wir überall anders beklagen mussten, offen. Wenn wir rufen „Oury Jalloh, das war Mord!“, machen wir die logische Kette zu den anderen Opfern rassistischer Polizei- oder Staatsbrutalität in Bremen, Dortmund, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Kleve, Remscheid… sichtbar. …
Oury Jalloh ist nicht alleine, solange wir dastehen und die Wahrheit über seinen Mord verbreiten. Und dort, wo wir stehen, mussten andere von uns gehen, weil sie Rassismus praktisch erfahren haben.
Brechen wir solidarisch das Schweigen und verteidigen die Wahrheit
Bauen und stärken wir die Gemeinschaften für eine dauerhafte Verteidigung unserer Grundrechte
Rassismus kann nie von den Tätern beseitigt werden, sondern von uns, von unten, und zwar nur gemeinsam. …
Den vollständigen Text des Aufrufs sowie die Druckdateien (PDF) in deutscher und englischer Sprache findet ihr auf http://thecaravan.org/node/4716
Weitere Veranstaltungen werden sowohl von Initiativen und Gruppen aus NRW (AGIF Föderation der ArbeitsmigrantInnen aus der Türkei, Antirassismustelefon Essen, Aufstehen gegen Rechts Essen, Black Lives Matters Köln, Initiative Amed Ahmad, Gerechtigkeit für Adel, Migrantifa, PayDay Africa International Köln, Solidarischer Stadtteilladen roter Stern Duisburg Ruhrort, …) als auch von uns im Laufe der nächsten Tage angekündigt.
In Solidarität bleiben wir verbunden
Eure lokale Gruppe
der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen aus Wuppertal”